Landschaft ist Mittel und Ort meiner Kunst, Holz und Wasser mein Material. Das Wasser ist grenzenlos, ein sich wandelnder Kunst-Stoff. Und das Klima ein globaler Kreislauf, selbst ein weltweites Kunstprojekt.
Es hängt alles zusammen. Das will ich sichtbar machen: Land-Art wird Earth-Art.
Filmportrait
Wo liegen die Wurzeln von Thomas Rappaports Kunst? Wie kam es vom Material Holz über Wasser zum Eis? Wie zu den Themen Flößen und Klima? Rappaport erzählt in einem sechsminütigen Film etwas über seine Entwicklung.
Projekte
1999
„Naturperformance zur Sonnenfinsternis“
Gesamtkonzept und Projektmanagement
2000
Baum-Spiel-Raum I (Permanentskulptur)
Eine 300-jährige Eiche wird (nicht) gefällt
2001
„Baumstark“
Einzelausstellung im Foyer
der Kulturgemeinschaft Stuttgart
2004
„Irren in der Holzbrezel“
Labyrinth Land Art Projekt , Stuttgart
2006
„Wald-Wellness-Oase“
Feuerholzskulpturen auf der Landesgartenschau Heidenheim
2007
„Feuer und Wasser“
Kunst am Bau, 4 Holzstelen für die Sparkasse Ludwigsburg
2007
Baum-Spiel-Raum II (Permanentskulptur)
„Kugel-Eiche“ chirurgischer Kunst-Ein-Griff am lebenden Baum
2009
„floating sculptures“
Ausstellung im Film- und Medienzentrum Ludwigsburg
2011
Lange Nacht der Museen Stuttgart
„Ahoi Hafenrundfahrt“
„Branding“ Brandzeichen aus elementarem Feuer
2012
Baum-Spiel-Raum III
Drei Baumstämme auseinander- und zusammengefaltet
2012
Grenzen_aus_Loten II Eiskalt das Lot fällen
Monumentales Holzlot vereist
2012
Rappaport pur – Holz im Glück
Galerie zwischenKunst Stuttgart
2009 – 2016
Global Raft –
melting sculptures
Project Iceland
Rappaports Kunst
Für Rappaport liegt der Reiz seiner Arbeit im Ausloten des Materials – und in der Interaktion mit Menschen:
Wie reagiert das Holz, wie das Wasser, wie das Holz im Wasser? Durch die Interaktion mit den Menschen verändert sich seine Kunst. Während des Tuns – und oft noch Jahre danach.
Rappaport geht es um Sinn, weniger um Machbarkeit. Und doch wird immer wieder Unwahrscheinliches Realität, weil er Machbarkeit zu organisieren weiß.
So wollte Rappaport 2000 nicht hinnehmen, dass eine 300 Jahre alte Eiche aus Gründen der Wegesicherung gefällt werden sollte. Seine Lösung: Er sägte in den knorrigen, alten Stamm ein Kettenglied und legte die tonnenschwere Krone des Riesen sanft zur Seite.
Das Projekt war nur mit spektakulärem Aufwand zu bewerkstelligen. Es gelang Rappaport, ein Team von Fachleuten, Handwerkern und Unterstützern zu gewinnen.
Nächstes Eichen-Projekt war 2007 die „Kugel-Eiche“ – ein „chirurgischer“ Kunsteingriff am lebenden, verwurzelten Baum. Im Stammkern legte Rappaport eine Kugel frei, die sich durch drei handbreite Schlitze greifen lässt. Der Baum lebt weiter und die „Arbeitsfenster“ schließen sich – was bleibt, sind drei Narben und eine Idee.
Seit 2012 hat Rappaport das „Holzfalten“ für sich entdeckt: kompakte Stämme werden in teilweise komplexen Abfolgen eingesägt und dann kunstvoll miteinander verschränkt.
Thomas Rappaport konnte seine Vision Global Raft im Sommer 2016 mit großartiger Unterstützung seiner isländischen Freunde, zahlreicher Sponsoren und der Förderung durch den zwischenKunst e.V. umsetzen. 2017 und 2018 hatte er erfolgreiche Jahre mit internationalen Projekten – ganz nach seinem Geschmack. Am 6. April 2019 ist Thomas Rappaport völlig überraschend verstorben. Wir denken über die Jahre an viele wunderbare Kunstaktionen, spannende Diskussionen und einzigartige Momente der Inspiration. Wir sind sicher, dass Thomas Rappaport in seiner neuen Welt mit seiner Kreativität und seinen Ideen gut aufgehoben ist…